Feuerwehrkongress im Haus des Landtags

von Andreas Bühler

Samstag, 9. Oktober 2010

Am Samstag, 9. Oktober, hatte die FDP/DVP Fraktion zum Feuerwehrkongress in das „Haus des Landtags“ eingeladen. Zunächst erfolgte eine Begrüßung durch MdL Dr. Hans-Ulrich Rülke, der am Beginn seiner kurzen Rede bemerkte, dass er sich sehr auf diesen Tag gefreut habe, denn da ginge es ausnahmsweise nicht um einen Bahnhof sondern um das Feuerwehrwesen. Da zeitgleich ein kleiner Parteitag der FDP/DVP stattfand, konnte nur ein kleiner Teil der Fraktion an diesem "Feuerwehrkongress" mit dabei sein.
Ein weiteres Grußwort kam von MdB Hartfried Wolf. Er spannte den Bogen schon vom Bevölkerungsschutz bis zum Digitalfunk. Interessant war der Ansatz von Wolf, der sowohl in New Orleans (reines Hauptamt) und im Oderbruch (Ehrenamt) Einsatzsituationen verfolgen konnte. Sein Resümee: Ehrenamt geht motivierter zur Sache und sollte deshalb weiter gestärkt werden. Das Impulsreferat von Dr. Frank Knödler, Präsident des Landesfeuerwehrverbands Baden-Württemberg, hatte das neue Landes-Feuerwehrgesetz und einige Zahlen aus Baden-Württemberg zum Inhalt. So unterhalten die 1.110 Gemeinden in Baden-Württemberg 1.099 Feuerwehren in 3.382 Feuerwehrhäusern, von denen nur 1 % ständig besetzt ist. Dort leisten ca. 2.000 hauptberufliche Feuerwehrangehörige Dienst, die Gesamtzahl an aktiven Feuerwehrmitgliedern in Baden-Württemberg beläuft sich auf etwa 110.000. Somit trägt das Ehrenamt einen hohen Anteil am Bevölkerungsschutz bei, wie Knödler ausführte. Jeder Bürger in unserem Bundesland zahlt etwas € 40,-- im Jahr aus Steuermitteln für die Feuerwehr und deren Ausstattung und Ausbildung. Den Großteil der Kosten stemmen jedoch die Kommunen und nicht das Land. Ganz wichtig war ihm auch, dass die Tatsache, Feuerwehrmitglied zu sein, eine höhere Wertschätzung in unserer Gesellschaft bekommen bzw. behalten soll. „Bei 112 kommt immer jemand“, so die Aussage Knödlers.

Die anschließende Podiums- und Publikumsdiskussion, bei der außer Dr. Knödler auch Thomas Egelhaaf, Leiter der Landesfeuerwehrschule, Thomas Häfele, Landesjugendleiter der Jugendfeuerwehr, Dr. Rolf Schildknecht, Geschäftsführer der Albert Ziegler GmbH & Co KG (Feuerwehrfahrzeug- und Feuerwehrgerätehersteller) unter der Leitung von MdL Hagen Kluck sprach dann noch weitere Punkte wie die Nachwuchsförderung, den Umgang mit Atemschutzuntersuchungen (diesen Diskussionspunkt hatte unser anwesender Arbeitsmediziner Dr. Mohr eingebracht), die Möglichkeit zur Rettung behinderter Wohnungsnutzer, die Schulung von Führungskräften vor Ort und nicht in Wochenlehrgängen an der Landesfeuerwehrschule, Rauchwarnmelderpflicht und vieles mehr an.

Aus Sicht der Feuerwehren ein gelungener und interessanter Meinungsaustausch mit Landtagsabgeordneten, der, so bleibt zu wünschen, für beide Seiten lohnend war und durchaus Folgeschritte nach sich ziehen kann.

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