Bericht von der Hauptversammlung

von Andreas Bühler

Freitag, 27. Februar 2015

In seiner Begrüßung hieß Kommandant Albert Kayser Bürgermeister Lutz, die anwesenden Gemeinderäte und Vertreter der Stadtverwaltung, die Feuerwehren aus Steinenbronn und Leinfelden-Echterdingen, die DRK-Ortsvereine Waldenbuch und Steinenbronn, die beiden Vertreter des Netzwerks für Sicherheit und Zusammenarbeit, die Vertreter der Presse und natürlich die Kameradinnen und Kameraden aus der Einsatz- und Altersabteilung herzlich willkommen.

In seinem Bericht, den Kommandant A. Kayser mit Bildern und einem Film unterlegt hatte, ließ er das Berichtsjahr Revue passieren. Von den Mannschaftsbildern, die im November auf dem Markplatz entstanden sind über die Beklebung der Einsatzfahrzeuge bis hin zum Großbrand bei der Firma Reisser in Böblingen spannte er den Bogen.
Besonders hervorgehoben wurde die große Waldbrandübung, die in 2014 Feuerwehren aus Steinenbronn, Dettenhausen, Schönaich, Holzgerlingen und Böblingen auf unsere Gemarkung geführt hat. Die beiden Übungen, die tagsüber mit jeweils einer ganzen Löschgruppe zusammen mit der Forstverwaltung und dem DRK und am folgenden Tag an der Oskar-Schwenk-Schule stattgefunden hatten, zeigen auf, dass sich die freiwillige Feuerwehr mit ihren 59 Mitgliedern weit über das „Normalmaß“ hinaus in 2014 eingebracht hatte.
Dies wurde auch bei dem kleinen Film deutlich, der nochmals den Ankunftstag der Drehleiter in Waldenbuch vor Augen führte. A. Kayser ging in seiner Rede nochmals auf die 1.297 Stunden ein, die allein mit Übungen für die Drehleiter im Berichtsjahr geleistet wurden. Auch den Geräthausumbau, der im Zuge der Drehleiterbeschaffung umgesetzt wurde, ließ der Kommandant nicht unerwähnt.
Als Novum wird es in diesem Jahr eine Leistungsabzeichen-Gruppe aus vier Feuerwehren der Schönbuchlichtung geben und die Abnahme des Leistungsabzeichens für den Landkreis Böblingen findet am 27. Juni 2015 in Waldenbuch statt.
An Fort- und Weiterbildungen wurden im Berichtsjahr durchlaufen:
4 x Grundausbildung
4 x Sprechfunker-Lehrgang
1 x Maschinisten-Lehrgang
4 x Fahrsicherheitstraining
4 x Gruppenführer-Schulung auf Landkreisebene
10 x Besuch des holzbefeuerten Übungscontainers
6 x Besuch des gasbefeuerten Übungscontainers
7 x Truppführer-Lehrgang
16 x Ausbildung Drehleitermaschinisten
A. Kayser ging im Anschluss auf die geleisteten Übungs-, Arbeits- und Einsatzstunden und machte insbesondere an den geleisteten 818 Stunden der Kommandanten die Frage fest, ob die Grenzen des Machbaren im Ehrenamt nicht erreicht sind. Das ist eine Frage, die sich Politik und Gesellschaft stellt. Aber die Feuerwehr ist nach wie vor bereit sich Veränderungen zu stellen und der Vielfalt, auch gerade in den Einsatzspektren, zu begegnen. Es herrscht der Anspruch an sich selbst, besser zu werden.
Dies alles verband Kayser mit dem Dank an die Stadtverwaltung und den Gemeinderat, die beide immer ein offenes Ohr für die Feuerwehr haben.
Aber es gibt auch schwierige Themen, wie den Digitalfunk, der zur Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland hätte eingeführt werden sollen. Nun ist Deutschland 2014 Weltmeister geworden und es gibt immer noch keine 100 % Abdeckung mit dem Digitalfunk in Waldenbuch. Gerne hätte man diesen Punkt nochmals an das Landratsamt zurückgespiegelt. Zum Bedauern von Albert Kayser war jedoch, teils krankheitsbedingt, von Kreisebene niemand anwesend.
Die Abschlussfrage des Kommandanten lautetet: Wer macht unseren Dienst, wenn dies nicht mehr so leistbar ist wie bisher?
Da die Waldenbucher Wehr aber personell gut aufgestellt ist, sieht Kayser gut gewappnet für alle zukünftigen Aufgaben.

Im Folgenden ging Schriftführer Michael Fricke auf die 52 Einsätze des Berichtsjahres näher ein und schilderte die Besonderheiten, die bei dem einen oder anderen Einsatz zu verzeichnen waren.
Er hob hervor, dass über alle Fachbereiche der Feuerwehr im vergangenen Jahr insgesamt 4.961 Stunden geleistet worden waren.

Es folge der Bericht des Kassiers Thomas Raff , der den finanziellen Stand der Feuerwehr darlegte. Die beiden Kassenprüfer bescheinigten der Hauptkasse und der Kasse der Jugendfeuerwehr eine einwandfreie Führung.

Den wie immer sehr humorvoll und pointiert vorgetragenen Bericht der Alterswehr wurde in diesem Jahr von Robert Klein, der im letzten Jahr zu Leiter der Altersabteilung gewählt worden war, und Walter Keck vorgetragen. Ein Schwerpunkt in der Altersabteilung liegt in der Kameradschaftspflege, aber sie ist darüber hinaus ein fester Bestandteil in der Mithilfe bei Festen und in der Übungsvorbereitung

Auch der Bericht der Jugendfeuerwehr , den deren Leiter Markus Nagel vortrug, war mit Bildern unterlegt, so dass die Anwesenden einen guten Eindruck in die Arbeit gewinnen konnten. Derzeit sind 19 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr und es besteht aktuell ein Aufnahmestopp, weil die Betreuung mit dieser Zahl an ihre Grenze stößt. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 sind mittlerweile 33 Jugendliche in die Einsatzabteilung gewechselt, eine Zahl, so Nagel, die aufzeigt, wie wichtig diese Nachwuchsorganisation für die Feuerwehr geworden ist.

In seiner Rede dankte Bürgermeister Michael Lutz im Namen des Gemeinderates, der Stadtverwaltung und der Bürgerschaft für die im Berichtsjahr geleistete Arbeit. Vielen Feuerwehren fehlt ein Marketing, resümierte Lutz und zitierte hierzu eine Kommunal-Zeitschrift, die mit diesem Titel auf die Probleme vieler Feuerwehren einging. Aber, so Lutz weiter, sieht er in Waldenbuch eine gute Nachwuchsarbeit, die sehr beeindruckend sei und durchaus ein Vorbild darstellt. Was ist Marketing? Für den Bürgermeister sind dies Zahlen, Daten, Fakten, die von Menschen geleistet werden und er lud die Feuerwehr ein, sich beim Bürgertag dem Frühlingserwachen, den Bürgern zu erklären und aufzuzeigen, was Beindruckendes durch ehrenamtliche Kräfte geleistet wird.
Wir müssen darüber sprechen, wie solche hohe Stundenzahlen weiterhin zu leisten sind, hier ist die Politik gefragt, so Lutz weiter.
Die Punkte aus der angesprochenen Digitalfunk-Thematik wird Lutz mit in den Landkreis nehmen, so seine Zusage.
Ist die Drehleiter Prestigeobjekt oder Rettungsgerät? Für diese Frage, so Lutz, ist der Marketinggedanke der richtige Ansatz: es ist ein Rettungsgeräte, dass seine Fähigkeit schon in einem ersten Einsatz zur Rettungsdienstunterstützung bewiesen hat.
Seiner Rede ließ Lutz eine kurze Präsentation folgen, die gerade auf das „Vorher und Nachher“ einer Rettung über Leitern im Jahr 2007 und 2015 einging und aufzeigte, was mit der Drehleiter besser, schneller und für Betroffene effektiver geleitstet werden kann. Der Bürgermeister schloss mit einer neuen, der Feuerwehr bis dahin unbekannten „Tortengrafik“: Die Feuerwehr, so Lutz, ist nämlich mindestens zu 300 % da: 100 % für Waldenbuch, 100 % für den Hasenhof und 100 % für die Glashütte und darüber hinaus noch für die, die uns rufen.

Es folgen die Wahlen zum ersten und zweiten stellvertretenden Kommandanten. Die Wahlperiode wurde auf 4 Jahre festgelegt, um dann 2019 die gesamte Wehrführung neu wählen zu können.
Es wurde Klaus Rein zum ersten stellvertretenden und Simon Schmid zum zweiten stellvertretenden Kommandanten gewählt.
Durch die Wahl von Simon Schmid in die Wehrführung musste ein Ausschussmitglied nachgewählt werden. Die meisten Stimmen erhielt Christoph Adam, der die Wahl annahm.
An Beförderungen wurden ausgesprochen:
Feuerwehranwärter
* Jürgen Schmid
Feuerwehrmann
* Nicolai Lohr
* Achim Neff
* Patric Ottmüller
* Marco Piccirelli
Hauptfeuerwehrfrau
* Sabrina Noelte
Hauptfeuerwehrmann
* Sebastian Piontek
* Manuel Pöffel
* Alexander Raisch
* Benny Sahm
Hauptlöschmeister
* Thomas Raff

Geehrt wurde Markus Raff mit dem Feuerwehrehrenzeichen Baden-Württemberg in Silber für 25-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr.
Herman Seeger bekam für seine 50-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr als Dankeschön für treue Dienste einen Aufenthalt im Feuerwehrhotel St. Florian in Titisee.
Robert Klein wurde an diesem Abend zum Ehrenkommandant der Feuerwehr Waldenbuch ernannt. 15 Jahre hatte er in seiner aktiven Zeit Dienst als Kommandant geleistet und die Feuerwehr an vielen Stellen nachhaltig beeinflusst.

Zum Abschluss dankte Kommandant Kayser der Feuerwehr aus Leinfelden, insbesondere dem anwesenden Abteilungskommandanten Alexander Müller, für die jahrelange gute Zusammenarbeit und die Unterstützung mit der Drehleiter.

Das Grußwort der Blaulichtorganisationen sprach Carsten Moll vom Waldenbucher DRK. Er dankte für die Zusammenarbeit im Berichtsjahr, die bis in die Nachwuchsorganisationen des Jugendrotkreuz und der Jugendfeuerwehr reicht. Waldenbuch und Steinenbronn haben hier eine tolle Nachwuchsstatistik, sicher auch weil in der Bevölkerung eine hohe Meinung zu den Rettungsorganisationen herrscht und es gelingt, die Mitglieder zu halten.
Den Neugewählten wünschte er alles Gute für ihre Aufgaben.

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